Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.

Matthäus 18,3
Monatsspruch: September 2015

 

Diese intensive Warnung Jesu ist an den engen Jüngerkreis gerichtet. Diese hatten sich gerade intensiv gestritten, weil jeder einen besonders wichtigen Platz im Himmelreich einnehmen wollte. Großkotzig und mit stolzer Überheblichkeit hatte wohl jeder versucht, den Anderen klein zu reden. Da hilft nur noch Umkehr – Sinnesänderung – eine neue Perspektive!

 

Was ist so schwer am Umkehren?

Wir fürchten den „Gesichtsverlust“. Als Erwachsener will man Recht haben. Irrtum ist ausgeschlossen. Falsch denken und handeln immer nur die Anderen. Einen eigenen Irrtum oder gar Irrweg einzugestehen, fällt uns schwer. Und die einmal eingeschlagene, mit vielen Worten und Argumenten verteidigte Richtung als falsch zu bewerten und sich neu auszurichten, das ist richtig Arbeit. Umkehr – oder mit einem noch älteren Wort: Buße tun – das erscheint uns manchmal gar unmöglich. Ist es aber nicht! Es steht viel auf dem Spiel. Jesus untermauert seine Aussage, indem er buchstäblich ein Kind in den Mittelpunkt stellt.

 

Was ist so lohnend am Kind sein?

Ich denke: Sehr viel. Ein Kind trägt noch keine Verantwortung. Wir sagen heute: Es ist noch nicht strafmündig. Für ein Kind wird gesorgt. Es hat in Vater und Mutter Rückhalt, Fürsprache, Wärme, Liebe. Und nicht zuletzt hat es eine ihm eigene, wichtige Stellung. Die Worte Jesu legen nahe: Ein Kind kommt selbstverständlich ins Himmelreich – immer! Als Kind konnte ich mich sehr gut „verstecken“ hinter meinen großen Brüdern, hinter Mutter und Vater. Und als „Kleiner“ wurde ich bestimmt verwöhnt und geliebt. Bleibt für die Erwachsenen die dritte Frage.

Was ist so erstrebenswert am Himmelreich?

Kurz und gut: Eigentlich alles! Auf dieser Erde merken wir den Unterschied spätestens, wenn wir den eigenen Vater, die eigene Mutter beerdigt haben. Dann stellt sich ein ganz komisches Gefühl ein. Wenn keiner mehr da ist, an dem wir uns orientieren, zu dem wir aufschauen, der oder die uns vorangeht, wir fühlen uns einsam, verlassen, nicht mehr als Kind. Der Gedanke: Nun bin ich selbst an der Reihe... macht uns Angst. Im Himmelreich wird das sicher ganz anders sein. Es heißt von dort: Der Tod wird nicht mehr sein, kein Leid, kein Geschrei, kein Schmerz wird mehr sein...

Dort wirst du ganz sicher immer Kind sein, nämlich Sohn oder Tochter Gottes, deines ewigen Vaters Kind. Wenn das mal nicht erstrebenswert ist. Also, lasst uns umkehren und unsere Gesinnung ändern und lieber mit einer kindlichen Haltung an Gott glauben und dem Himmelreich entgegen streben.

 

Ihr Volker Sturm

Ihm aber, der euch zu bewahren vermag, dass ihr nicht zu Fall kommt, der euch hinzustellen vermag vor seine Herrlichkeit als Makellose, vor Freude Jubelnde, ihm dem alleinigen Gott, der durch Jesus Christus, unseren Herrn, unser Retter ist, ihm sei Ehre.

Judas 24-25

 

Es ist ein kurzer, sehr kurzer Brief; nur 25 Verse, die von Judas (evtl. einem leiblichen Bruder Jesu) überliefert werden.

Aber was für ein umfassender Schluss, gewaltig und erstaunlich. Jedenfalls habe ich in der vorigen Woche diesen Text öfter gelesen. Wie gerne wäre ich doch ein Makelloser und vor Freude Jubelnder. Aber, aber... Da gibt es so manches, was im Weg ist.

Erstaunt hat mich auch die Gegenwartsform dieser Aussage – so als ginge dies heute und hier – nicht erst in ferner Zukunft.

Makellos und vor Freude jubelnd, hingestellt, d. h. aufgerichtet und auf die Füße gestellt, vor Gott unserem himmlischen Vater, und aufgerichtet und hingestellt durch die Kraft des heiligen Geistes – jetzt, heute. Es geht eben nicht um meine Kraft – also auch nicht um meine Schwächen, und es geht nicht um meine Fähigkeiten, also auch nicht um meine Fehler.

Das aufgerichtet Stehen, mit vertrauensvoll erhobenem Blick - das Jubeln wirkt Gott selbst in uns und an uns. Es ist nicht das Ergebnis fleißiger, menschlicher Bemühungen. Es ist das Geschenk dessen, der ALLES vermag, dem NICHTS unmöglich ist, dem ALLGEWALTIGEN: Jesus Christus, unser Herr, unser Retter.

Deshalb erschließt sich uns dieser lange und verschachtelte Satz auch am ehesten, wenn wir die ersten Worte und die letzten Worte verbinden:

IHM aber, der euch/uns zu bewahren vermag … der unser Retter ist, ihm sei Ehre.

Ich kann mich nun einmal weder selbst bewahren, noch selbst erlösen, weder selbst wiederherstellen, noch selbst aufrichten. Ich brauche immer wieder den Erlöser, den Befreier, den Aufrichter, den Christus, der allein Herrlichkeit in sich trägt, Jesus. In seiner Nähe steigt Freude auf und erklingt Jubel. Das ist toll, super – danke Gott – lieber Vater in Jesus Christus.

 

Eine tolle , erholsame Sommerzeit wünscht Ihnen /euch

Volker Sturm

Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?


Römer 8,31
Monatsspruch: März 2015

 

Oh doch, es gibt große Hindernisse, beängstigende Widerstände. Unser Leben ist voll davon.Unüberbrückbare Gegensätze, nicht heilen wollende Verletzungen, unverständliche Wege und Tage, wo du genau weißt: Schlimmer geht immer. So richtig sicher, fühlen wir uns selten. Gewinner sein und sich jeder Herausforderung gewachsen fühlen, das beobachten wir eher bei den anderen.

Viel zu oft bleiben wir Gefangene von Kleinmut und Zweifel. Dabei scheint es ganz einfach zu sein. Jedenfalls klingt dieser Satz von Paulus sehr eindeutigund klar und wir hören auch mit der Frage sogleich die Antwort in uns:„Niemand kann mich zerstören, weil Gott für mich ist! Kein Hindernis kann mich trennen von der Fürsorge Gottes! Kein Widerstand ist so endgültig wie die Liebe, mit der Gott mich endgültig liebt!“

Das klingt nun wirklich schon nach Ostern und Auferstehung – nach Zukunft und neuem Leben – schon hier und jetzt.

Und zur Ergänzung und weil ich diese OSTERPARABEL als sehr zutreffend empfinde, gebe ich folgende Geschichte an Sie/euch weiter:

 

Da war einmal ein guter Mensch. Er hatte Mitleid mit dem hässlichen Gewürm der Raupen, wie sie sich Stunde für Stunde vorwärts plagten, um mühselig den Stängel zu erklettern und ihr Fressen zu suchen – keine Ahnung von der Sonne, dem Regenbogen in den Wolken, den Liedern der Nachtigall! Und der Mensch dachte: Wenn diese Raupen wüssten, was da einmal sein wird! Wenn diese Raupen ahnten, was ihnen als Schmetterling blühen wird. Sie würden ganz anders leben, froher, zuversichtlicher, mit mehr Hoffnung. Sie würden erkennen: Das Leben besteht nicht nur ausFressen und der Tod ist nicht das Letzte.

So dachte der gute Mensch, und er wollte ihnen sagen: Ihr werdet frei sein! Ihr werdet eure Schwerfälligkeit verlieren! Ihr werdet mühelos fliegen und Blüten finden! Und ihr werdet schön sein!

Aber die Raupen hörten nicht. Das Zukünftige, das Schmetterlinghafte ließ sich in der Raupensprache einfach nicht ausdrücken.

Er versuchte, Vergleiche zu finden: Es wird sein wie auf einem Feld voller Möhrenkraut... Und sie nickten, und mit ihrem Raupenhorizont dachten sie nur ans endlose Fressen.

Nein, so ging es nicht. Und als der gute Mensch neu anfing: Ihr Puppensarg sei nicht das Letzte, sie würden sich verwandeln, über Nacht würden ihnen Flügel wachsen, sie würden leuchten wie Gold – da sagten sie: Hau ab! Du spinnst! Du hältst uns nur vom Fressen ab!

Und sie rotteten sich zusammen, um ihn lächerlich zu machen.

 

Ich wünsche Ihnen/euch eine gesegnete Passionszeit.

Volker Sturm

So lange die Erde besteht, sollen nicht aufhörenAussaat und Ernte, Kälte und Hitze, Sommerund Winter, Tag und Nacht.


1.Mose 8,22
Monatsspruch Januar 2015

 

Das neue Jahr liegt vor uns wie ein unbeschriebenes weißes Blatt. Oder wie ein unberührter Acker von Frost und Schnee zugedeckt. Die Tage, Wochen und Monate des neuen Jahres sind noch unberührt, unbelastet, aber auch fern und noch im Dunkel der Zeit. Welche Hoffnungen und Erwartungen nehmen wir mit hinein in das Neue, welche Ängste und Befürchtungen lähmen uns vielleicht schon jetzt an der Schwelle zum neuen Jahr.

Wir sind ja geprägt und eingenommen von den schlechten Erfahrungen und schlimmen Nachrichten des Lebens – ob im Radio, Fernsehen, Zeitung, Internet – kaum eine gute Botschaft. Auch unser persönliches Empfinden neigt zu der Erkenntnis: „Schlimmer geht immer“. Die guten Nachrichten sind selten in den „Tagesthemen“. Kein Wunder also, wenn wir auch dem neuen Jahr nicht unbeschwert entgegen gehen, sondern eher zögerlich, skeptisch oder gar pessimistisch?

Die Aussage in 1. Mose 8 stammt aus Gottes Mund persönlich. All das Schlimme, Finstere, Katastrophale war eben gerade passiert. Die damalige Welt war in der Sintflut versunken. Und auch die neue Menschheit würde wieder nicht gottgefällig leben. Das wusste Gott im Voraus. Aber statt darüber zu resignieren, setzt Gott nicht nur ein Zeichen der Hoffnung, sondern eine unumstößliche, gute, neue Ordnung!

Niemals mehr wird eine solche Katastrophe die Erde und die Menschheit vernichten. Gott lässt sich zu einer menschenfreundlichen Garantie hinreißen. Sein Mund verkündigt Hoffnung und Zukunft. Er bietet Nahrung und Sicherheit. Undgegen jede schlechte Erfahrung setzt Gott seine „frohe Botschaft“: Aussaat und Ernte, Kälte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nachtwerden nicht aufhören.

 

Wir nennen deshalb – mit frommem Zungenschlag – unsere Zeit: Gnadenzeit. Und das ist sie auch. Jeder Tag, jede Woche, jeder Monat des neuen Jahres ist Gnadenzeit. Grund für uns, Gott zu danken, ihn zu ehren und seinen Worten zu vertrauen. Wir haben also Grund genug, fröhlich in das neue Jahr zu gehen, vertrauensvoll mit festem Schritt das vor uns liegende Land einzunehmen. Nicht zögerlich und rückwärtsgewandt, sondern mutig und stark gehen wir auf den zu, der nicht nur unser Schöpfer, sondern in Jesus Christus unser Vater geworden ist.

 

Ein frohes und gesegnetes neues Jahr wünscht Ihnen/euch

Volker Sturm