Gemeindebrief November/Dezember 2024
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Wir warten aber auf einen neuen Himmel und
eine neue Erde nach seiner Verheißung,
in denen Gerechtigkeit wohnt.
2. Petrus 3,13
Monatsspruch Nov. 2024
Warten! Warten? Das ist nicht meine Stärke. Ungeduld und Tatendrang stehen mir da im Weg. Schon gar nicht mag ich es, wenn aus warten ausweichendes Hinhalten und Verzögern oder gar Vertrösten auf irgendwann wird. Dann pack ich es doch lieber an und löse die Probleme selbst.
Seit Jahren und Jahrzehnten haben sie gewartet, die Christen der 1. und 2. Generation, an die der Apostel seinen 2. Brief schreibt. Die Naherwartung der Wiederkunft Jesu hatte sich nicht erfüllt. Und scheinbar hatten sie immer wieder auch laut und öffentlich davon gesprochen. „Der Herr Jesus kommt nun bald!“ Darüber waren sie nun regelrecht zum Gespött geworden.
„Was ist denn mit euren Weissagungen? Wo bleibt denn die große Prophezeiung?“ V.4 Wen wundert es, dass wir heutigen Christen nicht mehr so vollmundig reden, oder es vielleicht insgeheim, gar nicht mehr erwarten?!
Hier, am Ende des 2. Petrusbriefes wird uns unsere Erwartung deutlich korrigiert und zurecht gerückt! Es geht dabei nicht um Vertröstung auf ein besseres Leben hier auf dieser „Alten Erde“, oder gar dass wir durch unser menschliches Handeln diese Erde „zurechtrücken“ und hier und da „verbessern“ oder gerechter machen könnten! Aber wenn ich die Botschaft im 2. Petrusbrief richtig verstehe, erwartet der Apostel den „Ganzgroßen- Wurf.“ Diese „Alte Erde“ wird nicht als „gerechtigkeits-tauglich“ erfunden. Darum wird und muss sie vergehen und wird ersetzt. Die Elberfelder Bibelübersetzung schreibt: „Wir erwarten aber nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt!“
Am Ende - so meine ich – reicht eben unser menschliches Bemühen nicht aus, um diese Erde zu einem wirklich gerechten - Gott-rechten-Ort - zu machen. Denn Gerechtigkeit ohne Gott, ohne seine heilige Geisteskraft, bleibt bestenfalls sozialer Ausgleich oder mitmenschliches Verhalten.
Und ich meine, wir müssen uns nicht fürchten, vor dem was kommt und wie es kommt. Im Gegenteil unser WARTEN muss nicht ein Verharren in Untätigkeit sein, sondern ein sich Festmachen an der allzeit gültigen und tragfähigen Verheißung. Gott als Schöpfer und Vater aller Dinge wird dieser Welt nicht überdrüssig und müde. ER verheißt Zukunft und Leben und Gerechtigkeit und unvorstellbares Neues.
Hierdurch finden wir im Glauben die Kraft, das zu tun, wozu Jesus uns an ähnlicher Stelle auffordert:
„Wenn dies alles anfängt zu geschehen, so sehet auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“ LK 21,28
Bleibt behütet und lasst uns gemeinsam festhalten an der Verheißung.
Ihr/Euer Volker Sturm
Gemeindebrief September/Oktober 2024
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Der HERR heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden
Psalm 147, 3
Auf der Suche nach ein paar guten Gedanken für unseren Gemeindebrief, bin ich bei Silke Niemeyer in dem Heft: „Ein Weggeleit 2024“ fündig geworden. Es ist der „Monatsspruch“ für August – wir verlängern also etwas die „Sommerzeit.“
„How can you mend a broken heart?“
Wie kann man ein zerbrochenes Herz heilen? Das sangen die legendären Bee Gees 1971 mit herzzerreißendem Sound.
How can you mend a broken heart?
How can you stop the rain from falling down?
How can you stop the sun from shining?
What makes the world go round?
Ist es ein Selbstgespräch? Ist es eine Klage an die ganze Welt? Ist es eine Frage an den Therapeuten? Oder ist es ein Gebet? Wie auch immer, die Antwort ist schonungslos: Es ist so, als wollte man den Regen vom Fallen abhalten und die Sonne vom Scheinen. So fühlt es sich jedenfalls an, wenn einem das Herz bricht: Es wird nie wieder gut. Die Welt bleibt stehen. Das Leben verliert seinen Sinn. Es ist nicht nur eine Redensart, dass einem Menschen das Herz bricht. Das „Broken- Heart-Syndrom“, das Menschen in großem Kummer überwältigen kann, gleicht einem Herzinfarkt und kann in seiner akuten Phase in seltenen Fällen tödlich sein. Es heißt auf Ärztisch „Tako-Tsubo-Kardiomyopathie“, denn die japanischen Mediziner, die die typische Herzspitze entdeckten, dachten beim Anblick an eine Tintenfischfalle.
How can you mend a broken heart?
Will, wer so klagt, eigentlich eine Antwort? Klar, wenn ich mich mit Tako-Tsubo auf der Intensivstation befinde, dann bestimmt. Dann will ich eine kompetente Ärztin haben, die weiß, wie sie meinen Herzmuskel wieder hinkriegt. Aber ansonsten kann ich triviale Herzmonteure nicht leiden, die mir Rezepte geben, wie ich meinen Herzschmerz heile – mit Achtsamkeit, ohne die geht heutzutage gar nichts mehr, oder mit viel Bewegung, oder mit kleinen Glücksmomenten jeden Tag. Weiß ich, alles nicht verkehrt, hab ich tausendmal gehört. Das tausenderste Mal weckt nur meinen Zorn, der, verdammt nochmal die Würde des Kummers verteidigen will – die Liebe zu dem Menschen, den ich verloren habe, oder die Schönheit des Lebens, das hin ist. So einfach geht das nicht mit der Herzreparatur. Darf es gar nicht. Will ich auch nicht.
DER HERR heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.
Er zählt die Sterne und nennt sie alle mit Namen. Er sendet sein Wort, da schmilzt der Schnee; er lässt seinen Wind wehen, da taut es. Das ist auch aus einem Song, einem Psalm von Menschen, die Krieg und Vertreibung überlebt haben. Sie singen über sich selbst. Es ist gesungenes Vertrauen – ein Vertrauen, das vielleicht erst im Singen entsteht. Eine Antwort auf die Frage der Bee Gees? Eine zweite Strophe?
Der fast unmerkliche, aber entscheidende Wechsel ist der vom „how“ zum „who“, vom „wie“ zum „wer“: Gott heilt, wo Menschen nicht wissen, wie. Was für eine Befreiung vom anstrengenden Selbstheilungskrampf. Ich kann mein zerbrochenes Herz nicht heilen. Und ich muss es auch nicht. Ich ergebe mich dem Vertrauen:
Heilung kommt von Gott. Ich weiß nicht wie, aber sie kommt.
Silke Niemeyer
Ihr/Euer Volker Sturm
Gemeindebrief Juli/August 2024
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Gott spricht:
Du sollst dich nicht derDu sollst dich nicht der
Mehrheit anschließen, wennMehrheit anschließen, wenn
sie im Unrecht ist!
2. Mose 23,2
Es könnte ja so schön sein, wenn wir Menschen nur mehr hören würden auf die Guten Worte und Gedanken Gottes!
Schön und friedsam , einfach und erfüllend wäre unser Leben, wenn wir die göttlichen Gedanken in die Tat umsetzten. Wenn, ja wenn... es nicht so verlockend wäre, sich der jeweiligen Volksmenge, der Mehrheit anzuschließen, auch dann, wenn sie auf dem Weg zum Bösen und schließlich zum Abgrund unterwegs ist.
Dieser Abschnitt der Bibel, aus dem unser Monatsspruch stammt, ist schon sehr alt. Er ist voll von lebensbejahenden und Leben fördernden Worten und Beispielen, wie unser Miteinander gelingen kann. Sie gipfeln darin, selbst dem Rind oder Esel meines Feindes zu helfen, ihn nicht im Stich zu lassen oder wegzusehen, wenn das Tier unter seiner Last zusammengebrochen ist. (V.4+5)
Gerade heute suchen viele „Volksverhetzer“ Mehrheiten für ihre Lügengebäude. Sie wollen gewählt werden, um aus Recht Unrecht und aus Lüge , ihre Wahrheit zu machen.
„Lauft nicht mit“, erklingt schon zur Zeit von Mose Gottes Warnung.
Wer offen darüber beratschlagt, wie man am effektivsten die Fremden, Farbigen, Andersgläubigen – oder was auch immer man am anderen als falsch ansieht – außer Landes schaffen kann – verdient deine Zu-Stimmung nicht. (V.9)
Bleibe aufrichtig, ehrlich; lass dich nicht bestechen und durch Geschenke blind machen und auf die falsche Seite ziehen – so ermahnt Gott seine Menschen. (V.8)
Kurzum noch einmal Vers 2: Folge nicht der Mehrheit, wenn sie im Unrecht ist! Musst du vor Gericht aussagen, sollst du nicht der Mehrheit nach dem Mund reden und so ein gerechtes Urteil verhindern.
Gott verhelfe uns erneut zum „aufrechten Gang“; ER schärfe unsere Sinne zur deutlichen Abgrenzung gegen jede Form von Lüge und Unrecht – zu einem tapferen Herzen, das der Wahrheit anhängt und selbst dem eigenen Feind und Widersacher, „Guteszu-tun“ im Stande ist.
Es ist schön, das Gute und Richtige zu tun und es ist klug, auf Gottes Ratschläge zu hören.
In diesem Sinne wünsche ich eine schöne Sommerzeit.
Ihr/Euer Volker Sturm
Gemeindebrief Mai / Juni 2024
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Alles ist mir erlaubt,
aber nicht alles dient zum Guten.
Alles ist mir erlaubt,
aber nichts soll Macht haben über mich.
1. Korinther 6,12
In „ Ein Weggeleit 2024“ fand ich folgenden Text:
Alles ist mir erlaubt!
Wie genial ist das denn bitte?! Ein Freibrief für buchstäblich alles, für den ich mich sogar auf die Bibel berufen kann. Das Buch der Bücher ist sonst dafür bekannt, dass sich in ihm, zumindest auch, Gebote und klare ansagen finden lassen. Alles ist mir erlaubt? Da muss doch ein Haken dran sein, mit anderen Worten ein ABER folgen – uns so ist es auch.
Aber …das Aber fällt anders aus als erwartet. Im Nachsatz wird keine Ausnahme formuliert im Sinne von „Du darfst alles, außer...!“ Durch das Aber wird nicht einmal verboten zu tun, was nicht dem Guten dient. Und überhaupt sagt hier niemand Du und erlaubt oder verbietet mir etwas.
Das Aber setzt mich mit meiner Haltung und meinen Absichten in die Verantwortung. Ich muss absehen, ob das, was ich sage und tue, dem Guten dient. Ich muss entscheiden, ob ich frei bleibe oder mich in neue Abhängigkeiten begebe.
Diese Sätze des Apostels Paulus sind einfach kompliziert. Es ist total einfach: Alles ist mir erlaubt. Und es ist ziemlich kompliziert:
Ich muss prüfen, welches Ziel mein Handeln verfolgt und zudem noch die Folgen für mich und andere abwägen.
In Korinth ging es damals offenbar drunter und drüber. Und es herrschten sehr unterschiedliche Ansichten darüber, was richtig und falsch ist, erlaubt oder verboten. Vor allem schien überhaupt nicht klar zu sein, wer aus welcher Position heraus nach welchen Kriterien darüber entscheiden darf. Paulus findet deutliche Worte und setzt erneut den Maßstab, den er selbst gewonnen hat: Für Christenmenschen gilt das Gesetz der Freiheit, durch das wir uns der Liebe und Gerechtigkeit Gottes unterwerfen und nichts und niemand anderem.
Alles ist mir erlaubt!
Das kommt wie ein Satz auf einem Kühlschrankmagneten oder einer Spruchkarte daher. Beim Lesen weiß ich schon, dass da noch etwas kommt, spätestens im Kleingedruckten. Und richtig-es folgt die heilsame Überraschung. Der eigentliche Gewinn dieses Freibriefes ist die wunderbare Erkenntnis:
Es geht nicht ausschließlich um mich selbst!
Die wenigen Worte haben es in sich. Sie haben nämlich die Liebe in sich. Weil ich frei bin, achte ich die Grenzen meines Gegenübers. Es ist mir erlaubt, zu überlegen, ob das, was ich sagen will, die gute Sache voranbringen oder nur mich selbst in Szene setzen soll. Ich darf mich fragen, ob die Meinung anderer über mich oder mein Zielbild des persönlichen Erfolgs bestimmen dürfen, wie ich mich verhalte. Ich bin frei, zu überprüfen, ob meine Abwehr gegenüber Veränderungen, Unbekanntem, noch nicht Erprobten, anderen Ansichten gerechtfertigt ist oder meinem Kleinglauben entspringt.
Alles ist mir erlaubt!
Und weil ich frei bin und dem Guten dienen will, tue ich nicht alles, was erlaubt ist, sondern das, was ich aus Liebe um der Gerechtigkeit willen will! So einfach und unkompliziert will es sein.
Von Daniela Fricke (Ein Weggeleit 2024 – Männerarbeit im Institut für Kirche und Gesellschaft der EKvW)
Euer/Ihr Volker Sturm
Gemeindebrief März / April 2024
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Entsetzt euch nicht!
Ihr sucht Jesus von Nazareth,
den Gekreuzigten.
Er ist auferstanden, er ist nicht hier.
Mk.16,6
Monatsspruch März 2024
In „ Ein Weggeleit 2024“ fand ich folgenden Text:
„Entsetzt euch nicht!“
Leichter gesagt als getan. Wenn uns die letzten Jahre eines gelehrt haben, dann wohl das Entsetzen. Es reichen die zwei Stichworte „Ukraine“ und „Klima“. Viele andere dürfen wir darüber nicht vergessen. Es gibt Krieg auch anderswo und zerstörte Lebensräume. Wo ist nur der Code raus aus dem Escape-Room Erde?
„Ihr sucht“.
Suchen ist schon mal gut. Suchen ist nicht die Lösung, aber ein Anfang. Die einen haben das Suchen aufgegeben weil sie meinen, es lohnt sich nicht mehr. Die anderen meinen, sie hätten's nicht nötig. Noch steht ihr Penthouse ein paar Zentimeter höher auf dem Deich. Beide werden den Ausweg nicht finden.
„Ihr sucht Jesus von Nazareth“
Das hatte sie Jesus in den letzten Jahren immer wieder gelehrt.
„Sucht, so werdet ihr finden. - was willst du, dass ich dir tue? - Willst du gesund werden?“
Jesus war ein Meister darin, Menschen das Suchen beizubringen. Und wenn sie meinten, alle Orientierung verloren zu haben und allein dazustehen, dann fand er sie. Wie der Hirte in der Wüste das verirrte Schaf. Es gab noch eine Hoffnung aus dem Escape-Room vor Ablauf der Zeit.
„Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten.“
Jetzt ist Jesus verloren gegangen. Da wurde er zuerst von den Schlägern abgeschleppt, dann in den Folterkeller gezerrt, dann hinter Absperrgittern zur Hinrichtung gebracht und schließlich hinter den Stein geschleppt. Nun ist er ganz weg. Der Meister im Suchen und Finden hat sich in Luft aufgelöst. Nicht einmal sein Leichnam ist da. Man kann nicht in seinen Taschen wühlen, um den Code zu finden. Die Uhr tickt.
„Er ist auferstanden.“
Es gibt offensichtlich mehr als den Escape-Room. Es gelten offensichtlich noch andere Regeln als die Spielregeln, die wir gelernt haben. Was auf der Erde als tot definiert wird, muss noch lange nicht tot sein. Diejenigen, die das Suchen nicht aufgeben, obwohl es so sinnlos erscheint, die werden gefunden. Der Countdown, den wir im Ohr haben, ist überflüssig. Ab jetzt zählt die Ewigkeit.
„Er ist nicht hier.“
Er ist nicht im Grab, „Hier“ heißt hier Grab. Ein Grund zum Entsetzen? Es ist etwas da: Die Botschaft „Er ist auferstanden, er ist nicht hier“. Das heißt , die Botschaft ist hier, im Grab. Und so ist er da.
Gewiss , schwer zu begreifen. Jesus, de nicht hier ist, ist also „da“, das heißt jenseits von unserem „Hier“. Er ist bei Gott. Und gleichzeitig ist er in unserem „Hier“ da.
Was wäre das für ein Jesus, der aufersteht und sich in den Himmel verdrückt und uns im Grab ließe? „Entsetzt euch nicht. Ich bin da.“ Ja, die Welt hat entsetzliche Seiten. Da lässt die Botschaft des Engels aufhorchen: Die Erde ist kein Escape- Room mit tickendem Countdown und verlorenem Code.
Es lohnt sich, sich auf die Suche nach Jesus zu machen, mit seinem Wort als Wegweiser. Andere suchen auch. Zusammen wird ER uns finden.
Frohe Ostern!
Von Manuel Schilling (Ein Weggeleit 2024- männerarbeit
im Institut für Kirche und Gesellschaft der EKvW)
Euer/Ihr Volker Sturm
Gemeindebrief Januar/Februar 2024
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Junger Wein gehört in neue Schläuche.
Mk.2,22
Monatsspruch Januar 2024
„Macht hoch die Tür – die Tor macht weit...“ so haben wir es eben noch gesungen. Dieses Bild - auf dem Titel hat uns noch vor wenigen Tagen abgeholt und gelockt in der Sehnsuchts- Zeit des Advent innezuhalten und Ausschau nach dem, was auf uns zu kommt und nach dem, der Tür und Tor öffnet. Ist sie noch offen die Tür zu meinem und deinem Herzen, und sind wir noch bereit, loszugehen, auf unbekannten Wegen, in ein neues Jahr, das nun hell erleuchtet oder noch im Dunkel vor uns liegt?
Oder zieht die Furcht ein in unsere Wohnungen und Häuser und wir verriegeln uns – wie schon so oft. Es gibt vieles, was uns das Fürchten lehren will: noch mehr Kriege, noch mehr entwurzelte Menschen auf der Flucht, noch mehr persönliches Leid, Krankheit, Einsamkeit … noch mehr und mehr...
All das schnürt unsere Herzen ein, nimmt die Zunkunftsfreude, den Lebensmut, vernagelt meinen Ausblick wie ein Brett vor dem Kopf! Mitten hinein in diese meine, zugegebener Maßen trüben Gedanken, erklingt der Monatsspruch des Januar 2024:
„Junger Wein gehört in neue Schläuche, “ sagt Jesus Christus.MK. 2, 22
Das trifft bei mir/uns den Nagel auf den Kopf. Vier Monate Umzugs- und Renovierungsstress liegen hinter uns. Was haben wir nicht alles weggeworfen, ausgemistet, mit Bedauern hinund her geschleppt, und dann musste es doch sein – weg damit! Neue Schläuche – Neue Wege; es gärt und rumort und bläht sich auf und sucht Raum und muss erst noch reifen und werden, sonst platzen die alten Schläuche ruck-zuck. Mehr Anfang war selten – zumindest in unserem Leben.
In dem kl. Buch „Andachten 2024“ las ich bei Ilse-Dore Seidel Humburger:
„Das griechische Wort „kainos“, das in Bezug auf die Schläuche mit „neu“ übersetzt wird, bedeutet „neuartig, ungewöhnlich, erneuert“. In der Bibel wird das Wort für Dinge verwendet, die von Gott kommen und nicht von Menschen gemacht sind. Es meint Erneuerung, Umgestaltung durch seinen Heiligen Geist.
Das Bild vom jungen Wein in neuen Schläuchen ist ein Hinweis Jesu auf die neue Zeit, die mit ihm angebrochen ist. Eine Zeit der Gnade. Der junge Wein ist auch ein Symbol für Freude, neues Leben, Heilung, Wiederherstellung und Stärkung. In unserer Zeit gärt es kräftig. Auf der Welt, in unseren Kirchen und auch in unserem Leben merken wir, dass die „Gefäße“ dem Druck an vielen Stellen nicht mehr standhalten. Die Formen passen nicht mehr. Wir sind mittendrin in grundlegenden Transformationsprozessen. Diese Dinge beginnen im eigenen Herzen. “ co. Evang. Jugendwerk in Württemberg
Alles Neue setzt bekanntermaßen auch Bedenken oder gar Ängste frei. Wie gut, dabei nicht allein ,auf sich selbst gestellt zu sein. Die Erneuerung, Wiederherstellung, Heilung geschieht vom Heiligen Geist aus. Die neuen Schläuche sollen wir also postum bei IHM anfordern! Und dann viel Freude beim auffüllen, gerne auch gemeinsam bei unseren „Neuen“ Veranstaltungen in 2024. Bleibt behütet!
Euer/Ihr Volker Sturm
Gemeindebrief November/Dezember 2023
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Meine Augen haben deinen Heiland gesehen,
das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern.
Lukas 2,30-31
Monatsspruch Dezember 2023
„Alt werden ist nix für Feiglinge!“
Diese Umschreibung mutet amüsant an und wird doch von manch einem ziemlich ernst gemeint. Immer wieder begegne ich Freunden, die so, oder so ähnlich „enttäuscht“ über das Älterwerden auslassen. „Ich hatte mir das anders vorgestellt – mit dem Rentenalter...!“ sagte kürzlich einer. Da erstaunt es mich doch wie dieser alte Mann mit Namen Simeon auftritt und was im Lukasevanglium von ihm gesagt wird und was er uns bis Heute zu sagen hat.
Es ist wahrscheinlich die 7. oder 8. Lebenswoche des kleinen Jesusknaben, der mit Maria und Josef zum Tempel nach Jerusalem kommt. Die Eltern wollen die vorgeschriebene Opfergabe - ein Paar Turteltauben – erbringen.
Simeon, der uns als fromm und gottesfürtchig beschrieben wird, wartet sehnsuchtsvoll auf den Trost Israels, den in den Schriften verheißenen Retter. (V. 25) Die Kraft und Motivation, die diesen Menschen wohl schon seit langem antreibt wird mit dem Heiligen Geist benannt. Der Geist Gottes war mit ihm. Der Geist Gottes hatte seine Gebete beantwortet: Er solle den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christ des Herrn gesehen. V26 Und von Gottes Geist bewegt, geführt und angeregt kommt Simeon (wie schon unzählige Male zuvor) in den Tempel. Mit hellwachen Augen erblickt Simeon den „Retter der Welt“, das „Heil aller Völker“ „den Heiland Israels.“ Jesus! So nahm er Jesus auf und in seine Arme und lobte Gott und sprach: HERR nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; V.29-30 denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil das du bereitet hast vor allen Völkern.
Ich möchte mich aufrichten lassen von diesen Worten – ich will mich ganz neu von Gottes gutem Geist stärken, antreiben und führen lassen – und ich möchte bereit sein, mit wachem Blick sein – im richtigen Moment am richtigen Ort sein, um IHM, meinem „Heiland“ zu begegnen, IHN; in meine Arme zu nehmen und Gott zu loben.
Die vor uns liegende Zeit bietet uns dafür viele Gelegenheiten. Zu unseren Gottesdiensten, auch schon im November, und erst recht im Advent und an Weihnachten, lade ich euch ein , unsere Sehnsuchtserwartung ganz neu auf Gott hin auszurichten.
Das Heil, das Gott bereitet hat erwartet uns! Lasst uns- auch als Jüngere – dem Alterstrübsinn tschüss sagen!
In diesem Sinne eine gesegnete Zeit wünscht
euch/Ihnen Volker Sturm
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