Gott spricht: Ich will unter ihnen wohnen und will ihr Gott sein und sie sollen mein Volk sein.

Monatsspruch November 2017
Hesekiel 37,27

Wohl dem der weiß, was er will! Das Leben fordert von uns Entscheidungen. Unser Wille ist gefragt, unsere Entschiedenheit gefordert. Der Mensch braucht den guten Willen für die gute Tat. Dabei ist es durchaus schwierig zu unterscheiden zwischen Gutem und Bösem. Vielleicht sollten wir öfter fragen: „Was ist nützlich? Und was ist unnütz?“ Um dann das Nützliche zu wollen. Mir erscheint es jedenfalls nützlich zu sein, über die Nützlichkeit zu einer guten Entscheidung zu finden. Dann fällt es mir auch leichter zu sagen: „Ich will!“ Und dann das Gewollte auch zu tun. Dabei ist es auch nicht so wichtig, ob mein Wille das Ergebnis gründlichen Nachdenkens ist oder aus tiefstem inneren Gefühl mein Herzensanliegen geworden ist. Ob Herz oder Kopf, ob Bauch oder Verstand – in unserer Entscheidungsfähigkeit spiegelt sich ja nun einmal mehr die „Ebenbildlichkeit“ Gottes.

Zweimal spricht Gott in diesem einen Satz aus, was Er will: Ich will – bei dir wohnen; Ich will – dein Gott sein! „Das ist der Hammer!“ (Zitat: Jugendsprache)

In der Tat, was für eine aufbauende, stärkende, Hoffnung verbreitende, innerlich heilende, tröstende, erlösende... Zusage, Aussage, Willensbekundung!

Wie einfach ist es doch diesem Gotteswillen, mit dem eigenen Willen von Herzen zuzustimmen. Ja - ich will, dass Du bei mir wohnst; Ja - ich will, du sollst mein Gott, Vater, Sohn und Geist sein.

Niemand muss oder kann Gott zu solchem Wollen zwingen, überreden, überzeugen. Sie (die Menschen) sollen mein Volk sein. Auch hierzu gebe ich mein Ja und Amen. Ja - ich will zu dir und deinem Volk gehören.

In der vor uns liegenden Jahreszeit erinnern wir uns einmal mehr an diesen starken Willen Gottes. Die Traditionen des Kirchenjahres laden uns dazu ein, Gottes ausgesprochenen Willen fest zu halten und stark und lebensmutig zu werden. Ob: Allerheiligen, Allerseelen,Volkstrauertag, Ewigkeitssonntag oder die Adventssonntage, Heiligabend, Weihnachten... Wir zünden Lichter an in dieser dunklen Zeit, wir halten uns fest an diesem JA Gottes zu den Menschen, das wie ein Feuer brennt und uns wärmt.

Ich will bei ihnen wohnen! Ich will ihr Gott sein! Sie werden mein Volk sein!

Gott hat uns Wohnung und Leben versprochen. Eine Bleibe geschaffen, die in die Ewigkeit reicht. Unter seinem Schutz und Beistand lebt es sich gut. Sein Volk zu sein, ist wohl das Größte auf Erden.

Das will ich gerne feiern, mit dir und allen Menschen.
Ihr/euer Volker Sturm

 

Es wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.

Monatsspruch Oktober 2017
Lukas 15,10

Es ist die Freude über das Finden, von der Jesus hier spricht. Auch die Freude über das Gefunden haben und das Gefunden sein. In drei sehr verschiedenen Gleichnisreden schildert Jesus wie es ist, wenn etwas verloren gegangen ist.

Ein verlorenes Schaf, eins von Hundert, hat sich verlaufen, ist abends nicht bei der Herde – der Hirte macht sich auf, sucht die ganze Gegend ab. Ein verlorener „Groschen“, angeblich eine „Aussteuermünze“, absolut wichtig für die bevorstehende Hochzeit. Die Frau stellt das Haus auf den Kopf, sucht überall, unermüdlich. Ein Mensch hatte zwei Söhne. Der Jüngere, durchtrieben und gierig erklärt er seinen Vater für tot und will sein Erbe haben. Er bekommt es und mit Taschen voller Geld stürzt er sich ins Leben oder sollte ich besser sagen, in den Abgrund. Er wird zum Synonym: „Der verlorene Sohn“.

Der Vater muss lange warten bis dieser verlorene Sohn zurückkehrt, nach Hause kommt. Dabei stellt sich zum Erschrecken aller heraus, dass der zu Hause gebliebene ältere Sohn nicht weniger verloren ist. In seinem harten Herzen kennt er keine Gnade und dadurch wird ihm das Nahe-beim-Vater-sein auch nie zur Freude. Dabei geht es eben genau um diese Freude.

Eigentlich ist es ganz klar, von wem Jesus hier spricht: Von Gott, dem himmlischen Vater.

Er ist der gute Hirte in Gestalt seines Sohnes Jesus, der das Verlorengegangene sucht. Er ist die Frau, die die eine Münze unbedingt finden muss und ohne sie nicht glücklich sein kann. Er ist der Vater, der zwei Söhne hat – so als wenn die Menschheit nur aus zwei Söhnen bestünde.

Der Eine sagt sich von ihm los und vergeudet das Hab und Gut seines Vaters, ohne das Leben, das er sucht, finden zu können. Und der Andere, der Hüter der Moral, der religiöse Eiferer, der Bewahrer von Sitte und Anstand, lebt so nahe bei Gott und doch so verloren, unendlich weit entfernt.

Es wird Freude sein, sagt Jesus, unbändige, überströmende Freude, nicht mehr endende Freude, vor den Engeln Gottes, also in Gottes unbegreiflicher Welt, schlägt die Freude Purzelbäume.

Warum?

Weil immer wieder Menschen erkennen, dass Sünde eigentlich „Getrennt-sein-von- Gott“ bedeutet. Getrennt sein auch vom Leben, von der Erfüllung und von der Freude. Aber das kann jeder ändern. In der Sprache der Bibel nennt man das Buße tun – Sinnesänderung. Ich ändere meinen Sinn. Ich mache mich auf den Weg.

Ich lasse mich finden und werde gefunden. Und dann ist die Freude groß!

 

In diesem Sinne, eine frohe Zeit
Ihr/euer Volker Sturm

Ich bete darum, dass eure Liebe immer noch reicher
werde an Erkenntnis und aller Erfahrung.

Monatsspruch  Juli 2017
Philipper 1,9

Eigentlich haben wir schon alles, jedenfalls alles was wir wirklich brauchen. Sicher gibt es noch das Eine oder Andere, das wir gerne hätten. Aber selten war eine Generation so reich und gut versorgt wie wir heute. Und wenn jemand eigentlich schon alles hat, was soll man da noch schenken? Immer öfter steht man vor dieser Frage: Was könnte der/die zu Beschenkende denn überhaupt „brauchen“? Er oder sie hat ja schon alles. Also schenken wir Geld – aber wie viel? Und wie viel schenken die Anderen? Onkel, Tanten, Freunde, wie viel ist richtig und angemessen? Fragen über Fragen, nur weil du eingeladen wurdest zum Feiern. Da willst du nur etwas Gutes tun und gerätst in einen Geldgeschenke-Konkurrenzkampf. Zu viel sieht protzig aus, zu wenig geizig. Und dann gibt’s da auch das Problem mit dem Erinnern. Es fällt mir doch wahrhaftig nicht mehr ein, was und wie viel ich beim letzten Mal geschenkt habe. Und Listen darüber schreiben, wem ich wann, was und wie viel geschenkt habe....?

Unter Erwachsenen ist es darum oft ein Geld-Hin-und-Her-Geschiebe, vorausgesetzt du weißt noch, wie viel du beim letzten Geburtstag bekommen hast. Nein – eigentlich haben wir schon alles – auch bei der Hochzeit schenkt man doch am besten – Geld.

Die Gemeinde in Philippi hatte immer reichlich gegeben. Sie haben reichlich Liebe erwiesen. Und Paulus der im Gefängnis sitzt kann „keine großen Sprünge machen“. Er schenkt dieser Gemeinde sein Lob und verschenkt dankbare Anerkennung. Auch noch mehr Erkenntnis und Wissen allein, wünscht Paulus nicht. Sondern er verbindet diese drei wichtigen „Geistesfrüchte“, Lebenselemente. Er weiß zu gut, dass eine richtig tolle Erkenntnis, vorgetragen ohne Liebe, nichts bewirkt, vielleicht sogar nur verärgert. Und was nutzen dir deine super tollen geistlichen Erfahrungen, wenn dir dein ungeistliches Umfeld eigentlich „wurscht“ ist?!

Aber auch Liebe kann an der Oberfläche bleiben und ausarten in Gedankenlosigkeit, Gleichgültigkeit, oberflächliches Liebesgesäusel. Nur keinem auf den Schlips tretend wird sie dann zum „Leisetreter“. Liebe braucht deshalb auch Erkenntnis. So liebt ja auch Gott in der Wahrheit. Es gibt im Glauben keine harten Fakten, die der Liebe entgegen stehen könnten. Die Erkenntnis und die Erfahrungen oder Einsichten gehören zur Liebe. Wachsen und reicher werden, ja mehr und mehr überreich werden an liebendem umfassendem Verständnis, das ist des Paulus Gebet für die Christen in Philippi. 

Verschenken wir also nicht nur Geld, sondern auch Lob und Dank und ein Gebet. Denn wir machen ja immer wieder die Erfahrung, dass Liebe sich vermehrt, wenn wir sie teilen.  

Ihr/euer Volker Sturm

Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt.

Monatsspruch Mai 2017
Kolosser 4,6

 

Es ist schon nicht so einfach, eine freundliche Rede zu führen, wenn gerade etwas schief gegangen ist. Sich zu ärgern und sauer zu reagieren fällt da leichter. Überhaupt reden wir ja eher über das, was uns stört oder andere falsch gemacht haben. Und wir wissen es nicht nur besser, sondern betrachten unser Tun als „vorbildhaft“ und richtig. Gerade über unser Umfeld, Bekanntenkreis, Beziehungsgeflechte lässt sich herrlich „ablästern“. Erst recht über das erweiterte Umfeld: Arbeitskollegen, Chefetage, Nachbarn, Feinde...

Kein Wunder, wenn dann unsere Stimmung getrübt ist, unsere Beziehungen gelähmt, unsere Bekanntschaften wechselhaft sind und sich eine Disharmonie ausbreitet. So wird also die Aufforderung des Paulus an die Christen in Kolosser 4,6 zu einer echten Ermunterung und gar nicht zu einer Zumutung: allezeit–freundlich–reden!?

Eine freundliche Rede kommt aus einem freundlichen Gemüt. Freundliche Worte erwecken freundliche Gedanken. Allezeit freundlich reden, bezwingt das Schwere, Leidvolle oder auch Unerledigte.

Dabei kann – ja muss sogar – freundliches Reden bei der „Wahrheit bleiben“. Ungeheuchelt, echt sein, nicht schleimig.
Manchmal gelingt mir das – vielleicht – aber allezeit?!
Also immer - oder immer öfter – fast immer und immer wieder!
Die Steigerung dieser Ermutigung ist nun der Schluss des Satzes: mit Salz gewürzt. Darüber muss Man(n) und Frau erst mal nachdenken.

Jemandem „die Suppe versalzen“ ist auch hier das Erste, was mir einfällt. Aber Paulus meint sicher das Gegenteil. Salz war eine Kostbarkeit (genannt: das weiße Gold). Unser Reden kann also etwas Kostbares sein und werden. Als Prediger wünscht er sich das: Etwas Gutes soll in den Zuhörern entstehen, Heilvolles, positive Wirkung. Schmecken soll es auch. Salz gibt guten Geschmack, Würze, ein Mhmm und ein Aaaah: „Das schmeckt gut...“.

Vieles, wenn nicht alles hängt hier an der Dosierung. Die Menge macht den guten Geschmack oder die Übelkeit. Es ist also durchaus eine Frage des guten Geschmacks, freundlich oder wie es bei Luther heißt: lieblich zu reden. Liebevolle Worte zu suchen und auszusprechen und damit dem Leben Würze, Geschmack zu verleihen. Mit Salz gewürzt heißt sicher dann auch: die faulen Ausreden im Manuskript zu streichen. Denn Salz wirkt sehr gut gegen Fäulnis, macht haltbar.

In diesem Sinne lade ich dich/Sie herzlich ein. In unseren Gottesdiensten und Begegnungen wollen wir allzeit freundlich und geschmackvoll miteinander reden und so unser Vorbild Jesus Christus nachahmen.

Ihr/euer Volker Sturm

 

 

 

Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?
Er ist nicht hier; er ist auferstanden.

Lukas 24, 5+6

 Der Arzt Lukas, der dieses Evangelium recherchiert und verfasst hat, berichtet sehr zurückhaltend von jener Frauengruppe, die als Hauptzeugen von Kreuzigung, Grablegung und Auferstehung Jesu auftreten. In Kap. 23, Vers 49 und 55 und nun im Kap. 24 sind sie es, die handeln und sich auf die Suche machen. Erst in Kap. 24. Vers 10 werden zumindest 3 Frauen mit Namen benannt. „Weil jedes Zeugnis auf 2er oder 3er Zeugen Mund begründet sein muss!“

Sie suchen den toten Jesus bei den Toten, wo sonst. Haben sie doch mit eigenen Augen sein Sterben mit erlebt und mit gelitten.

Aber wie schon so oft zur Lebzeit Jesu geraten die Dinge außer Kontrolle. Engelpersonen stehen am Grab, Engelmund stellt diese  Frage: Wie sollte der Lebende bei den Toten zu finden sein? Und es sind diese Engel, die die Auferstehung des Christus Gottes bezeugen und verkündigen. Jesus Christus ist nicht hier im Grab, ER ist auferstanden! Unfassbar, ungeheuerlich, unglaublich!

„Denkt an seine Worte, er hat doch immer davon gesprochen, er müsse leiden und sterben und am dritten Tage auferstehen.“ Die Frauen erinnern sich an Jesu Wort  und haben ein gutes Gedächtnis und berichten deshalb voller Überzeugung: Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden. Aber die „Männergesellschaft“ der verzagten Jünger glaubt nicht, halten das „Frauengeschwätz“ für Märchen (V. 11)

Die Botschaft von der Auferstehung Jesu hatte es von Anfang an schwer. Aber sie ist wohl auch die bestbezeugteste „Unglaublichkeit“ der Welt. Im Sinne von unglaublich aber wahr und dann doch von sehr vielen Frauen und Männern bezeugt und gesehen, und berührt und betastet. Und ich denke, den Tod kennen wir alle, aber in Jesus begegnet uns der Lebendige und richtet sein lebenspendendes Wort an uns, an alle. Das Wort des Lebens fordert uns zum Glauben heraus, der Auferstandene allein entzündet Hoffnung für Menschheit und Schöpfung.

So lade ich Sie/euch ein mit einzustimmen in das was die Christenheit seit Jahrhunderten von Jesus bekennt: ...gekreuzigt, gestorben und begraben, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten Gottes des Vaters...

Um das und vieles mehr zu feiern, lade ich Sie/euch herzlich ein, sei es zu unserem Frühlingsgottesdienst oder Karfreitag und Ostern mit anschließendem Brunch oder einfach so, an einem anderen Tag.

Wir feiern das Leben und den Lebendigen!

 

Ihr/euer Volker Sturm

Schüttet euer Herz vor Gott aus.

Psalm 62,9

 

Von Herzen gesagt

Es gibt  viele tolle Redewendungen  rund  um  das  menschliche  Herz. Aussagekräftig  und   enorm bildhaft. Da kann einem wirklich „das Herz aufgehen“. Wie gut ist es doch, wenn einem „ein Stein vom Herzen fällt“, man „seinem Herzen Luft machen“ kann oder man Menschen trifft, die „ein großes Herz haben“. Schön, wenn man seine große Liebe „an sein Herz drücken“, ihr „das Herz zu Füßen legen“ und sie „im Herzen tragen“ kann.

Wortwörtlich sollte man die Redewendungen mit Herz allerdings nicht nehmen. Man stelle sich nur einmal vor, jemand, der „ein Herz aus Gold“ hat, hätte wirklich ein Herz aus Gold. Und jemand der „sein Herz verschenkt“, müsste ohne Herz weiterleben. Wo kämen wir hin, wenn man „sein Herz in beide Hände nehmen“ oder dem anderen „das Herz stehlen“ könnte. Gut zu wissen: Auch wer „sein Herz verliert“, hat noch ein Herz. Genauso wie jene, die „kein Herz haben“.

Auch bei denen, die „ihr Herz auf der Zunge tragen“, klopft es im Brustkorb. Und auch die, denen „das Herz in die Hose gerutscht“ ist, werden biologisch „das Herz am richtigen Fleck“ haben.

Auch die Bibel ist voll bildhafter Aussagen über unser Herz. Sie spricht von reinen, guten und verständigen   Herzen;   von   verstockten,   verzagten   und   verhärteten   Herzen,   genauso   wie   von fröhlichen, weisen und mutigen Herzen. 902 Treffer hat die Suche nach „Herz“ in meiner Lutherbibel ergeben.

 

Ein neues Herz sich schenken lassen

Der Gott der Bibel sieht uns ins Herz und hat uns trotzdem in sein Herz geschlossen.

„Es drehte ihm das Herz um“, heißt es öfter von Jesus, wenn er die Not und Verlorenheit der Menschen sah. Und mir geht es zu Herzen wenn ich lese:

Gott kann harte Herzen, an denen die Not anderer abprallt, erweichen.

Gott kann versteinerte Herzen, die zu keinem Mitgefühl fähig sind, barmherzig für das Leid der anderen machen.

Gott kann kalte Herzen, die nichts von den Sorgen anderer wissen wollen, warmherzig und hilfsbereit machen.

Der Gott der Bibel kann und will uns ein neues Herz schenken. Das kann nur er.

 

Eine der für mich schönsten Herz-Aussagen der Bibel stammt aus einem der Lieder des Königs David: „Schüttet euer Herz vor Gott aus“ (Psalm 62,9). Dieses Angebot ist zum Glück auch heute aktuell. Niemand muss „aus seinem Herzen eine Mördergrube machen“. Jeder ist eingeladen, alles, was er auf dem Herzen hat und was ihm das Herz schwer macht, vor Gott auszusprechen. Jeder darf sich alle Zweifel, Ängste, Schuld und  Not vom Herzen reden. Wer das tut, kann getrost und mit leichtem Herzen weitergehen. Paul Gerhardt ist mir zum Vorbild geworden. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges singt er – nicht wie Jürgen von der Lippe: „Guten Morgen, liebe Sorgen, seid ihr auch schon wieder da...“. Sicher hatte er mehr als genug davon. Vielmehr ruft er dazu auf: „Auf, auf, gib deinem Schmerze und Sorge „Gute Nacht“. Lass fahren was dein Herze betrübt und traurig macht“.

 

Wer der Einladung Gottes Folge leistet, und ihm das Herz öffnet, dem fällt nicht nur ein Stein vom Herzen.

 

Ernst Günter Wenzler
Aus „Augenblick mal“, Brunnen-Verlag

Als jene ganze Generation zu ihren Vorfahren versammelt worden war, kam nach ihnen eine andere Generation, die weder vom HERRN wusste, noch von dem Werk, das er für Israel getan hatte.

Richter 2,10

 

Gott, der Herr, mache uns wieder anfällig für seine Geschichte, die nicht von dieser Welt ist, nicht erklärbar, keine Diskussionen braucht. Und uns doch tröstet, hoffen lässt, Mut macht, frohgemut macht. Und alles in allem Kraft gibt und uns Zuversicht schenkt.

(Hanns Dieter Hüsch)

 

Erstaunlich! Wie kann so etwas sein? Wenige Jahrzehnte später geraten die großen Machttaten Gottes, die er zur Befreiung seines Volkes aus der Sklavenherrschaft und Tyrannei Ägyptens vollbracht hatte, in Vergessenheit. All die großen Wunder – die machtvolle Zuwendung – die wörtlichen Offenbarungen - alles vergessen!? Gott hatte so viel für die Menschen getan, so wunderbar gehandelt und gesprochen. Ja, sogar alles aufschreiben lassen. Die Thora, die fünf Bücher Mose, dokumentieren Gottes heilvolles Tun an den Menschen. Kein Interesse, keine Zeit, keine Lust, immer die alten Geschichten...

 

Mag sein, dass die Kinder, Enkelkinder nicht mehr davon hören wollten. Realistischer erscheint mir aber die Vermutung, dass zu viele aufgehört haben „zu erzählen“. Wenn Väter/Mütter, Großväter/Großmütter schweigen und nicht mehr erzählen, was Gott alles Großartiges, manchmal vielleicht auch „Furchtbares“, in ihrem Leben getan hat, dann entsteht eine große Vergessenheit, Leere und Gefahr. Deshalb beeindruckt mich die Überzeugungsaussage von Hanns Dieter Hüsch fast noch mehr, als der Bibeltext. Super!!!

 

Ja, die Geschichte Gottes ist nicht von dieser Welt. Auch die Spuren und Geschichten, die ER in deinem und meinem Leben hinterlässt und wirkt, sind nicht von dieser Welt. Gott wirkt mächtig und zärtlich zugleich und gibt Mut, Hoffnung, Trost und Freude. Lasst uns jeden Tag unsere Welt mit Seiner Welt verbinden, Ihm vertrauen und davon reden.

 

Besonders in der Familie, aber auch laut in der Gesellschaft. Das erscheint mir heute nötiger denn je, damit nicht Terror und Wut Besitz ergreifen von den Bürgern und nicht die Menschenverachtung siegt.

 

Wenn die Menschen an den Feiertagen im November an den Gräbern der Verstorbenen stehen, brauchen sie keine Diskussionen, sondern Lebenszuversicht. Und wenn wir im Kerzenschein und behüteter Atmosphäre das Kind in der Krippe zu Weihnachten besuchen, dann brauchen wir nicht noch etwas mehr Romantik, sondern diesen Funken Hoffnung: „Ich bin nicht mehr allein!“

 

Ich wünsche Ihnen / euch eine gesegnete Zeit im November und im Advent!

Ihr/Euer Volker Sturm